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Orthopädie/Unfallchirurgie und Schmerztherapie Lexikon Hüfte-Pathologien

Dem Wunsch vieler Patienten nach wirksamen sanften, biologischen und nicht operativen Behandlungsmethoden kommen wir gerne nach.

Hüfte Tractus-iliotibialis-Syndrom 

Als Tractus-iliotibialis-Syndrom oder Iliotibiales Bandsyndrom, kurz ITBS, bezeichnet man überlastungsbedingte Schmerzen im Bereich des Knies, die vom Tractus iliotibialis ausgehen.

Der Tractus iliotibialis ist eine breite flächige Sehne auf der Aussenseite des Oberschenkels. Er hat seinen Ursprung an der Spina iliaca anterior superior und zieht über das Hüft- und Kniegelenk bis zum Condylus lateralis tibiae.

Die Betroffenen verspüren starke, belastungsbedingte Schmerzen, die das Laufen unmöglich machen und auch das langsame Gehen stark beeinträchtigen. Die Schmerzen werden oft als stechend im Kniebereich bzw. an der Knieaußenseite beschrieben.

Am lateralen Femurkondylus ist in der Regel eine Schwellung erkennbar, die mit Druckschmerzen verbunden ist. Der Tractus iliotibialis ist häufig verkürzt und angespannt. Extensions- und Flexionsbewegungen des Knies mit gleichzeitiger Innenrotationdes Unterschenkels verursachen zusätzliche Schmerzen, da der Tractus iliotibialis dabei stark gespannt wird. Verschwinden die Schmerzen bei einer gezielt verabreichten lokalen Betäubungsspritze, bestätigt das die Diagnose.

  • Aussenmeniskusläsion

  • chronische Seitenbandinstabilität

  • Ganglien

Das Tractus-iliotibialis-Syndrom wird zuerst konservativ therapiert, Erstmassnahmen sind die Kühlung des Knies und die Anwendung entzündungshemmender Salben oder Pflaster. Ergänzend können kurzfristig Analgetika oder Antiphlogistka (z. B. Ibuprofen) gegeben werden. In der akuten Phase sollten die Patienten das betroffene Kniegelenk schonen und beispielsweise eine Lauf- bzw. Radpause einlegen. Die konservative Therapie umfasst darüber hinaus verschiedene physiotherapeutische Massnahmen. Dazu gehören unter anderem Dehnungsübungen des Tractus iliotibialis und Übungen beispielsweise mit einer Faszienrolle. Nach sechs bis acht Wochen ist die Verletzung in der Regel verheilt.

Hilft die konservative Behandlung nicht, ist die lokale Injektion von Glukocorticoiden möglich, jedoch nicht unumstritten. Als letzte Möglichkeit bleibt anschliessend nur noch die chirurgische Therapiemöglichkeit übrig – die aber in der Regel nur dann erfolgversprechend ist, wenn eine Fehlstellung für die Beschwerden verantwortlich ist.

Vorbeugend wirksam sind gute Laufschuhe, sowie Aufwärm- und Dehnungsübungen vor länger andauernden Belastungen.

Hüft-Impingement

Das Hüftimpingement, auch femoroacetabuläres Impingement-Syndrom (FAI) genannt, beschreibt eine Hüfterkrankung, bei der es zu einer Blockade im Hüftgelenk kommt.

Das Hüftgelenk besteht aus dem kugelförmigen Oberschenkelkopf (Femurkopf) und der Hüftgelenkspfanne (Acetabulum), die den Oberschenkelkopf überdacht. Liegt ein Hüftimpingement vor, kommt es durch knöcherne Deformitäten zu einem Anstossen des Oberschenkelkopfes an die Hüftpfanne. Beide Gelenkpartner können ursächlich für ein Hüftimpingement sein. Der Oberschenkelkopf kann verdickt sein (Cam-Impingement), ebenso kann die Hüftpfanne selbst zu tief geformt sein (Pincer-Impingement). In den meisten Fällen liegt eine Mischform aus beiden Varianten vor.

Als Folge können Verletzungen der Gelenklippe (Labrum acetabuli) und/oder des Gelenkknorpels resultieren. Eine Hüftarthrose, bei der eine irreversible Schädigung des Gelenkknorpels besteht, stellt eine typische Komplikation dar.

Anzeichen für ein Hüftimpingement können sein:

  • Schmerzen in der Hüfte und in der Leiste

  • Eingeschränkte Beweglichkeit, z.B. beim Beugen der Hüfte

Typischerweise präsentiert sich das Hüftimpingement durch Schmerzen in der Hüfte und in der Leiste. Die Schmerzen können in den Oberschenkel ausstrahlen und treten meist während und nach einer Belastung auf. In weiter fortgeschrittenen Stadien kann es allerdings auch zu bewegungsabhängigen Schmerzen kommen.

Zusätzlich kann es durch das Anstossen des Oberschenkelkopfes an die Hüftpfanne zu Bewegungseinschränkungen kommen. Dabei ist die Hüftbeugung, z. B. beim in die Hocke gehen oder Treppensteigen, und die Drehung der Hüfte nach innen, z. B. beim Beine übereinanderschlagen, beeinträchtigt.

Ursachen für ein Hüftimpingement sind u. a.:

  • Genetische Veranlagung

Die genauen Ursachen für die Entstehung eines Hüftimpingements sind noch nicht ausreichend geklärt. Jedoch wird vermutet, dass die genetische Veranlagung eine grosse Rolle spielt. Leistungssport, der in der Jugend betrieben wird, stellt ein Risikofaktor für die Entwicklung eines Hüftimpingements dar. Demnach sind häufig junge Sportler und Sportlerinnen von der Erkrankung betroffen.

Der Orthopädie wird Sie in einem ausführlichen Gespräch zu Ihren Beschwerden befragen (Anamnese). Anschliessend findet eine körperliche Untersuchung, in der die Beweglichkeit des Hüftgelenks überprüft wird, statt.

Um den Verdacht auf ein Hüftimpingement weiter zu erhärten, kann ein Impingement-Test der Hüfte durchgeführt werden. Dabei wird das Hüftgelenk gebeugt und nach innen rotiert, sodass der Fuss nach aussen zeigt. Treten hier Schmerzen auf oder ist diese Bewegung nicht möglich, weist das auf ein Hüftimpingement hin.

Zusätzlich wird im Anschluss ein Röntgenbild, in dem die knöcherne Deformität des Hüftgelenks sichtbar sein sollte, angefertigt.

Nun kann zwischen einem Cam- und einem Pincer-Impingement unterschieden werden. In einer Kernspinuntersuchung (MRT) können der Zustand der Gelenklippe und des Gelenkknorpels und eventuelle Verletzungen beurteilt werden.

Sollte weiterhin Unsicherheit bezüglich der richtigen Diagnose bestehen, können Lokalanästhetika zur örtlichen Betäubung direkt in das Hüftgelenk injiziert werden. Eine kurz darauf einsetzende Schmerzbefreiung erhöht die Wahrscheinlichkeit für ein Hüftimpingement.

Konservative Therapie:

Folgende konservative Therapien sind möglich:

  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel

  • Verzicht auf High-Impact-Sportarten

  • Physiotherapie

Zur Schmerzreduktion können Medikamente aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angewandt werden. Diese Medikamente lindern nicht nur Schmerzen, sondern tragen auch zu einer Entzündungshemmung in dem ohnehin schon gereizten Hüftgelenk bei.

Des Weiteren sollte auf sogenannte High-Impact-Sportarten verzichtet werden. Darunter fallen Sportarten, die eine grosse Belastung für die Gelenke darstellen, z. B. Fussball. Anstatt dessen sollten Betroffene eher auf gelenkschonende Sportarten, z. B. Schwimmen oder Fahrradfahren, setzen.

Eine Physiotherapie kann zusätzlich die umgebende Muskulatur stärken und die Bewegungseinschränkung reduzieren.

Sollten konservative Therapiemöglichkeiten nicht zum gewünschten Erfolg führen, kann eine operative Methode in Betracht gezogen werden. Dabei können im Rahmen einer Gelenkspiegelung (Arthroskopie) der überstehende Knochenanteil entfernt und Verletzungen der Gelenklippe oder des Gelenkknorpels behandelt werden. Eine Arthroskopie ist ein minimalinvasives Operationsverfahren, bei dem über mehrere kleine Hautschnitte eine Kamera mit einer Lichtquelle und ein Arbeitsinstrument in das Hüftgelenk eingeführt werden. Dadurch kann das Hüftgelenk genau beurteilt und gleichzeitig eine therapeutische Intervention durchgeführt werden.

Hüftarthrose – Coxarthrose

Bei einer Hüftarthrose wird die schützende Knorpelschicht im Hüftgelenk nach und nach dünner. Der Knochen wird dadurch mehr belastet. Zu Beginn verursacht die Abnutzung im Hüftgelenk oft keine Beschwerden. Bei einer fortgeschrittenen Hüftarthrose kommt es zunehmend zu Schmerzen in der Hüfte und der Leistengegend. Auch die Beweglichkeit wird zunehmend eingeschränkt. Eine Hüftarthrose ist gut behandelbar, kann aber nicht geheilt werden. Der Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks in einer Operation erfolgt nur, wenn Therapiemöglichkeiten und Schmerzmittel nicht ausreichend wirken und die Hüftarthrose bereits stark fortgeschritten ist. Die Hüftarthrose wird auch Hüftgelenksarthrose oder Coxarthrose genannt.

Die Beschwerden bei einer Hüftarthrose beginnen meist schleichend. Mit der Zeit treten Hüftschmerzen immer öfter nach längerer körperlicher Belastung auf, z. B. nach längerem Gehen oder Treppensteigen. In der Folge sind Beschwerden auch in Ruhe möglich, z. B. beim Sitzen, Liegen sowie im Schlaf. Oft lassen die Hüftschmerzen jedoch nach einiger Zeit wieder nach. Schmerzen durch Arthrose können auch in Schüben verlaufen. Die Phase einer beginnenden Hüftarthrose kann Monate bis Jahre dauern.

Symptome einer beginnenden Hüftarthrose sind u. a.:

  • Schmerzen im Bereich der Hüfte,

  • Steifheit in der Hüfte, insbesondere am Morgen,

  • Schmerzen strahlen bis ins Gesäß, in die Innenseite der Oberschenkel oder in die Knie aus,

  • Stechen in der Leistengegend,

  • der Schmerz in der Hüfte besteht nur zu Beginn einer Bewegung – Anlaufschmerz.

Kennzeichen einer fortgeschrittenen Hüftarthrose sind starke Schmerzen im Hüftgelenk. Die Innenhaut der Gelenkskapsel entzündet sich. Das Hüftgelenk reagiert auf Druck empfindlich, z.B. in der Leistengegend. Mit fortschreitender Abnutzung des Hüftgelenks entwickeln sich anhaltende Beschwerden. Diese führen zunehmend zu einer Bewegungseinschränkung und Schmerzen der Betroffenen. Die Lebensqualität ist deutlich eingeschränkt.

Eine Hüftarthrose kann auch ohne Beschwerden vorliegen: So kann es vorkommen, dass bei Betroffenen im Röntgen oder anderen Untersuchungen eine Abnutzung des Gelenkknorpels erkennbar ist, die oder der Betroffene aber keine Beschwerden hat.

Die Häufigkeit einer Hüftarthrose steigt mit dem Lebensalter: Selten kommt es bei Personen unter 45 Jahren zu einer Hüftarthrose. Ab einem Alter von 65 Jahren steigt das Risiko für eine Hüftarthrose. Im Alter zwischen 75 und 84 Jahren haben etwa 20 von 100 Personen eine Hüftarthrose. Frauen sind häufiger von einer Hüftarthrose betroffen als Männer.

Die Abnutzung des Gelenks bzw. des Gelenkknorpels in der Hüfte durch die Arthrose wird durch verschiedene Faktoren begünstigt. Bei den Ursachen eine Hüftarthrose gibt es zwei Formen:

Primäre Hüftarthrose

Dabei kommt es vor allem altersbedingt zur Abnutzung des Hüftgelenks ohne erkennbare andere Erkrankung. Auch familiäre Veranlagung spielt eine Rolle.

Sekundäre Hüftarthrose

Dabei führen andere Erkrankungen zu einer Schädigung des Gelenksknorpels. Die Entstehung einer Hüftarthrose wird begünstigt durch u. a.:

  • angeborene Fehlbildungen des Hüftgelenks wie z. B. Hüftgelenksdysplasie, Hüftkopfdeformität, Schenkelhalsfehlstellung,

  • Abrutschen des Hüftkopfes beim Kind – Epiphyseolysis,

  • Absterben des Hüftkopfes, z. B. bei Hüftkopfnekrose, Morbus Perthes,

  • Infektionen oder rheumatische Erkrankungen des Hüftgelenks,

  • Stoffwechselerkrankungen wie z. B. Diabetes, Cholesterin,

  • Verletzungen des Hüftgelenks wie z. B. Knochenbrüche oder Ausrenken,

  • knöcherne Auswüchse im Hüftgelenk, z. B. Hüftimpingement,

  • starken Belastung des Hüftgelenks durch schwere körperliche Arbeit oder Sportarten wie z. B. Fussball

  • starkes Übergewicht, etc.

Die Entstehung einer Hüftarthrose kann beeinflusst werden. Dazu zählen u. a. Früherkennung von Fehlstellungen am Bewegungsapparat und deren Behandlungen. Aber auch bestimmte Verhaltensweisen können der Entstehung einer Hüftarthrose vorbeugen.

Zu den vorbeugenden Massnahmen zählen u. a.:

Früherkennung und Behandlung bestehender orthopädischer Erkrankungen

Fehlstellungen, Erkrankungen und Reifungsstörungen der Hüfte verursachen eine zusätzliche Abnutzung des Hüftgelenks.

Aktivität und Hüftschonende Bewegungen

Bewegung ist allgemein gut für die Gelenke: Sie verbessert deren Versorgung mit Nährstoffen. Sportarten wie Radfahren, Wandern, Nordic Walking oder Schwimmen belasten das Hüftgelenk nicht übermässig. Sportarten mit hoher Stossbelastung, wie etwa Tennis oder Fussball, beanspruchen das Hüftgelenk hingegen stark.

Das Vermeiden häufig wiederholter hüftbelastender Bewegungen in Beruf, Freizeit und beim Sport senkt das Abnützungs- und Verletzungsrisiko.

Übergewicht vermeiden oder reduzieren

Bei Bestehen von Übergewicht oder Adipositas kann eine Anpassung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens unterstützen, das Körpergewicht zu normalisieren.

Die Orthopädin/ der Orthopäde wird sich bei Hüftschmerzen in einem ausführlichen Gespräch – der Anamnese– über die Beschwerden informieren. Die Orthopädin/ der Orthopäde wird sich zudem über Vorerkrankungen, Unfälle, Fehlstellungen im Bewegungsapparat, Einnahme von Medikamenten u.v.m. erkundigen.

Bei einer körperlichen Untersuchung überprüft die Orthopädin/ der Orthopäde die Hüfte, die Leistengegend und den Bewegungsapparat im Liegen und im Stehen. Sie oder er tastet das Hüftgelenk ab und untersucht u.a. die Beweglichkeit und Schmerzempfindlichkeit der Hüfte anhand bestimmter Griffe und Bewegungen.

Häufig kann die Orthopädin/ der Orthopäde eine Hüftarthrose bereits anhand typischer Beschwerden und der körperlichen Untersuchung feststellen.

Weitere Untersuchungen, z. B. Röntgen, Ultraschall, MRT, CT oder eine Blutuntersuchung, sind bei Verdacht auf eine Hüftarthrose nur bedingt aussagekräftig. Diese können bei unklarem Befund, anhaltenden Schmerzen unter Therapie oder zur weiteren Abklärung möglicher anderer Erkrankungen, z. B. Gicht oder Rheuma erfolgen.

Die Behandlung einer Hüftarthrose richtet sich vorrangig nach den individuellen Beschwerden der Betroffenen. Im Mittelpunkt der Therapie stehen dabei Bewegung und Physiotherapie sowie die Linderung der Schmerzen mit entzündungshemmenden Schmerzmitteln.

Bei starkem Übergewicht ist auch eine Gewichtsabnahme Teil der Therapie.

Durch die Therapie können das Fortschreiten einer Hüftarthrose verlangsamt und die Beschwerden gelindert werden. Eine Heilung eines bestehenden Schadens am Hüftgelenk ist jedoch nicht mehr möglich. Die meisten diagnostizierten Hüftarthrosen werden zunächst mit nicht operativen Therapien behandelt. Bringen diese keinen zufriedenstellenden Erfolg oder ist die Hüftarthrose bereits weit fortgeschritten und der Leidensdruck der Betroffenen hoch, kann eine Operation der Hüfte mit dem Einsatz eines künstlichen Hüftgelenks infrage kommen.

Ziel ist die Linderung der Beschwerden und die Entlastung des betroffenen Hüftgelenks. Die Orthopädin/ der Orthopäde bespricht mit der Patientin oder dem Patienten, wie das Hüftgelenk geschont und wie die Abnutzung verlangsamt werden kann. So können die Betroffenen selbst einen Beitrag zum Erfolg der Behandlung leisten.

Zu den nicht operativen Therapien einer Hüftarthrose zählen:

Personen mit Hüftarthrose sollten auch weiterhin aktiv bleiben. Denn Bewegung ist gut gegen den Schmerz und kann die Gelenkfunktion erhalten oder verbessern. Bewegungsformen wie z. B. Radfahren, Gehen, Wandern, Nordic Walking, Schwimmen und weitere Formen des Wassertrainings, z. B. Aquagymnastik, sing geeignet.

Weniger geeignet sind Sportarten mit Drehbewegungen im Gelenk, heftigen Stössen oder Druckbelastung im Gelenk. Das sind z. B. Laufen, Tennis oder Fussball.

Ergänzend tragen gezielte Übungen dazu bei, die Beweglichkeit des betroffenen Gelenks zu erhalten, zu verbessern und die Muskulatur zu kräftigen. Die Orthopädin/ der Orthopäde oder eine Physiotherapeutin oder ein Physiotherapeut zeigt, welche Übungen regelmäßig selbstständig durchgeführt werden können. Training und Kräftigung der Muskulatur, der Beweglichkeit und der Ausdauer können eine Operation der Hüfte hinauszögern. Weiterhin aktiv zu bleiben, ist für Betroffene daher gut.

Hilfsmittel zur Schmerzvermeidung sind z. B. Gehstock, Krücken, Rollator, Haltestangen. Zur Verbesserung von Alltagsbewegungen gibt es auch Hilfsmittel wie z. B. Greifzangen, Strumpfanziehhilfen, Erhöhung des Toilettensitzes.

 

Sind die Beine unterschiedlich lang, kann die Ärztin oder der Arzt einen Schuhausgleich verordnen. Das sind u. a. Einlagen, Fersenkeile oder eine orthopädische Anpassung der Schuhe.

Durch eine Ernährungsumstellung und ergänzende Bewegung kann bestehendes Übergewicht oder Adipositas reduziert werden.

Als Ergänzung zu den bereits genannten Therapien können von der Orthopädin/ dem Orthopäden Medikamente gegen den Schmerz verschrieben werden. Je nach Art und Dauer der Schmerzen sind dies verschiedene Schmerzmittel:

  • Medikamente aus der Gruppe der nicht steroidalen Antirheumatika – kurz NSAR – werden zur Behandlung akuter Schmerzen eingesetzt. Diese wirken auch entzündungshemmend.

  • Bei länger bestehenden Schmerzen oder wenn NSAR nicht vertragen werden, können die Schmerzen mit Wirkstoffen wie Paracetamol behandelt werden. Ob Paracetamol bei Hüftarthrose wirksam ist, ist allerdings nicht eindeutig geklärt.

  • Glukokortikoide – auch bekannt unter Kortison – werden bei Ablagerungen im Gelenk oder akuten Entzündungen injiziert. Kortison eignet sich nicht zur langfristigen Anwendung.

  • Schmerzmittel zum Auftragen, z. B. Salben oder Gels

  • Hyaluronsäure

  • Glukosamin, Chondroitin

  • pflanzliche Wirkstoffe wie z. B. Teufelskralle, Brennnessel, Avocado- und Sojaöl oder Weihrauch

Wenn nicht operative Therapien keinen Erfolg bringen, kann eine Operation des Hüftgelenks in Erwägung gezogen werden. Künstliche Hüftgelenke tragen sich mit der Zeit ab, was eine erneute Operation erforderlich machen kann. Ein künstliches Hüftgelenk hält zumeist mindestens 15 Jahre, viele sogar länger.

Bursistis trochanterica

Anatomie und Funktion

Eine Bursitis trochanterica beschreibt eine Entzündung eines Schleimbeutels im Bereich des Hüftgelenkes. Dieser Schleimbeutel, die Bursa trochanterica, liegt über einem Knochenvorsprung des Oberschenkelknochens an der seitlichen Hüfte (Trochanter major).

Ein Schleimbeutel (Bursa) ist mit Gelenkflüssigkeit (Synovia) gefüllt und befindet sich zwischen Knochen und Muskeln. Damit soll die Reibung der Muskeln an dem Knochen möglichst reduziert werden, sodass bei Bewegungen ein optimales Gleiten der Muskeln ermöglicht wird. Im Hüftgelenk befinden sich mehrere Schleimbeutel, wobei die Bursa trochanterica am häufigsten betroffen ist.

Anzeichen für eine Bursitis trochanterica können sein:

  • Rötung, Überwärmung und Schwellung der Haut

  • Schmerzen

  • Eingeschränkte Beweglichkeit

Im Falle einer Schleimbeutelentzündung weist die darüber liegende Haut meist typische Entzündungszeichen auf. Dazu gehören eine Rötung, Überwärmung und Schwellung der Haut. Zusätzlich leiden die Betroffenen an Schmerzen in der Hüfte und/oder in der Leiste, die während einer Bewegung auftreten und bis in das Gesäß und in den Oberschenkel ausstrahlen können. Auch beim Liegen auf der betroffenen Seite kann es zu diesen Schmerzen kommen. Durch die Entzündung kann ebenfalls die Beweglichkeit des Hüftgelenks eingeschränkt sein.

  • High-Impact-Sportarten

  • Unfallbedingt (traumatisch)

  • Gelenkerkrankungen, z. B. Arthritis

Häufig wird eine Schleimbeutelentzündung durch eine Überbeanspruchung des Hüftgelenks verursacht. Dies trifft vor allem bei jungen Sportlern und Sportlerinnen, die sogenannte „High-Impact-Sportarten“ betreiben, zu. Darunter werden Sportarten, die eine starke Belastung für die Gelenke darstellen, zusammengefasst, z. B. Fussball. Dadurch kommt es durch die stetige Reizung im Hüftgelenk zu der Entzündung des Schleimbeutels. Auch eine akute Verletzung durch einen Unfall kann eine Schleimbeutelentzündung bedingen.

Bei älteren Menschen sind oft Gelenkentzündungen (z. B. rheumatoide Arthritis), die sich auf den Schleimbeutel ausweiten, für die Schleimbeutelentzündung verantwortlich.

Der Orthopädie wird Sie in einem ausführlichen Gespräch zu Ihren Beschwerden befragen (Anamnese). Dabei wird vor allem auf die Stärke, die Art und den zeitlichen Verlauf Ihrer Beschwerden eingegangen. Im Anschluss wird eine körperliche Untersuchung durchgeführt. Meist weisen Betroffenen eine typische Konstellation der Befunde auf, sodass keine weitere Diagnostik mehr nötig ist.

Besteht weiterhin Unsicherheit bezüglich der Diagnose, kann der entzündete Schleimbeutel in einer Ultraschall- oder in einer Kernspinuntersuchung (MRT) dargestellt werden. Im Röntgen können zusätzlich knöcherne Begleitverletzungen detektiert werden.

Konservative Therapie:

Folgende konservative Therapien sind möglich:

  • Medikamentöse Therapie: Schmerzmittel

  • Physikalische Therapie: Kälte

  • Ruhigstellung des Hüftgelenks

Zur Linderung von Schmerzen und gleichzeitig zur Hemmung der Entzündungsreaktion können Schmerzmittel aus der Gruppe der nichtsteroidalen Antirheumatika (NSAR) angewandt werden. Kühlpads hemmen ebenfalls die Entzündungsprozesse. Achten Sie dabei darauf, dass Sie das Kühlpad nicht direkt auf die Haut auflegen, sondern es am besten in einem Küchenhandtuch einwickeln. Bis zum Abklingen der Entzündung und der Schmerzen sollte das Hüftgelenk geschont und auf Sport verzichtet werden.

Operation:

Sollte trotz konservativer Massnahmen keine Besserung der Beschwerden eintreten oder die Entzündung des Schleimbeutels immer wiederkehren, kann eine Operation notwendig werden

Behandlung

Wir legen auf die effiziente und engmaschige Zusammenarbeit mit unseren operierenden Kollegen grossen Wert. Die ausgezeichnete Kooperation ist ein Garant für eine lückenlose und optimale Patientenversorgung.

Teamwork

Neben den rein medizinischen Massnahmen zeichnet sich unsere Praxis durch ein hervorragend geschultes Team aus, welches dem Grundsatz Menschlichkeit und Kompetenz in jeder Hinsicht gerecht wird.

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